Trügerische Sicherheit
Rund 70% fühlen sich fälschlicherweise aktuell nicht bedroht und knapp 42 % haben sich noch nicht ausreichend mit dem eigenen Cyber-Risiko befasst.
Cyber Erpressung ist eine zunehmende Bedrohung in der digitalen Welt. Cyberkriminelle nutzen raffinierte Techniken, um Unternehmen und Einzelpersonen zu erpressen und finanziellen Schaden anzurichten. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit dem Cyberrisiko Cyber Erpressung befassen. Wir werden die verschiedenen Formen von Cyber Erpressung untersuchen, die potenziellen Auswirkungen für Opfer aufzeigen und Schutzmaßnahmen diskutieren, die Unternehmen und Einzelpersonen ergreifen können, um sich vor diesen Bedrohungen zu schützen.
Finanzielle Verluste: Opfer von Cyber Erpressung stehen vor erheblichen finanziellen Verlusten, da sie gezwungen sind, Lösegeld zu zahlen, um ihre Daten oder Systeme wiederherzustellen. Zudem können sie mit den Kosten für Sicherheitsmaßnahmen und Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Angriff konfrontiert sein.
Reputationsverlust: Unternehmen, die Opfer von Cyber Erpressung werden, können einen erheblichen Reputationsverlust erleiden. Das Vertrauen der Kunden und Geschäftspartner kann erschüttert werden, was langfristige Auswirkungen auf das Geschäft haben kann.
Betriebsunterbrechungen: Cyber Erpressung kann zu erheblichen Betriebsunterbrechungen führen, da Systeme und Dienste durch Ransomware oder DDoS-Angriffe beeinträchtigt werden. Dies kann zu Produktionsausfällen, Umsatzverlusten und negativen Auswirkungen auf die Kundenbetreuung führen.
Rechtliche Konsequenzen: Opfer von Cyber Erpressung können auch mit rechtlichen Konsequenzen konfrontiert sein. Abhängig von den geltenden Gesetzen und Vorschriften kann die Zahlung von Lösegeldern an Cyberkriminelle selbst strafrechtliche Konsequenzen haben. Darüber hinaus müssen Unternehmen sicherstellen, dass sie nach einem Angriff die relevanten Datenschutz- und Meldepflichten einhalten.
Im September 2021 wurde die Uni-Klinik Düsseldorf Opfer eines schwerwiegenden Cyber-Erpressungsangriffs. Angreifer nutzten eine Sicherheitslücke in einer von der Klinik verwendeten Software aus, um Zugang zum internen Netzwerk zu erlangen.
Nachdem sie Zugriff auf das Netzwerk hatten, verschlüsselten die Angreifer einen Großteil der sensiblen Patientendaten mithilfe von Ransomware. Sie hinterließen eine Erpressungsnachricht, in der sie eine hohe Geldsumme in Bitcoin forderten, um die Daten wieder freizugeben.
Der Angriff hatte verheerende Auswirkungen auf den Klinikbetrieb. Die IT-Systeme waren lahmgelegt, was dazu führte, dass geplante Operationen abgesagt und der Zugriff auf medizinische Daten stark eingeschränkt war. Die Patientenversorgung wurde erheblich beeinträchtigt, und es bestand die Gefahr für das Leben einiger Patienten.
Die Uni-Klinik Düsseldorf stand vor einer schwierigen Entscheidung. Auf der einen Seite mussten sie die Daten ihrer Patienten schützen und den Klinikbetrieb so schnell wie möglich wiederherstellen. Auf der anderen Seite hatten sie Bedenken, den Erpressern nachzugeben und damit möglicherweise weitere Angriffe zu ermutigen.
In Absprache mit den Strafverfolgungsbehörden und externen IT-Sicherheitsexperten entschied sich die Uni-Klinik Düsseldorf letztendlich dafür, nicht auf die Forderungen einzugehen. Stattdessen wurden umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die RansomwareF zu isolieren, das System zu bereinigen und die IT-Infrastruktur zu stärken, um zukünftige Angriffe zu verhindern.
Es dauerte mehrere Wochen, bis die Uni-Klinik Düsseldorf den normalen Betrieb wiederherstellen konnte. Der Vorfall verdeutlichte die zunehmende Bedrohung durch Cyberkriminalität im Gesundheitswesen und die Notwendigkeit, angemessene Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um sensible Patientendaten zu schützen.
Cyber Erpressung stellt eine ernsthafte Bedrohung dar, die Unternehmen und Einzelpersonen finanziell, operativ und reputationsmäßig schädigen kann. Durch die Umsetzung geeigneter Schutzmaßnahmen wie regelmäßige Backups, Schulungen der Mitarbeiter, aktualisierte Sicherheitsmaßnahmen, Incident Response-Pläne und den Abschluss einer Cyberversicherung können Unternehmen ihre Widerstandsfähigkeit gegen Cyber Erpressung stärken.
Es ist wichtig, dass Unternehmen und Einzelpersonen sich kontinuierlich über neue Bedrohungen informieren und ihre Sicherheitsmaßnahmen entsprechend anpassen. Die Bedrohungslandschaft im Bereich der Cyber Erpressung ändert sich ständig, und es ist entscheidend, dass Unternehmen und Einzelpersonen proaktiv bleiben, um sich gegen diese Risiken zu schützen.
Zusätzlich zu den genannten Schutzmaßnahmen ist es wichtig, regelmäßige Sicherheitsaudits und Penetrationstests durchzuführen, um Schwachstellen in den Systemen zu identifizieren und zu beheben. Unternehmen sollten auch eng mit Cybersicherheitsdienstleistern und Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten, um Informationen über aktuelle Bedrohungen und Angriffsmuster auszutauschen.
Darüber hinaus sollten Unternehmen und Einzelpersonen über eine klare Kommunikationsstrategie verfügen, um im Falle eines Angriffs effektiv mit den betroffenen Stakeholdern zu kommunizieren. Die transparente und proaktive Kommunikation kann dazu beitragen, das Vertrauen der Kunden und Geschäftspartner aufrechtzuerhalten.
Abschließend ist es wichtig zu betonen, dass Cyberrisiko Cyber Erpressung eine ernsthafte Bedrohung darstellt, die nicht unterschätzt werden sollte. Durch die Implementierung einer umfassenden Sicherheitsstrategie, die auf Prävention, Erkennung und Reaktion basiert, können Unternehmen und Einzelpersonen ihre Chancen minimieren, Opfer von Cyber Erpressung zu werden, und im Falle eines Angriffs effektiv darauf reagieren.
Der Schutz vor Spam und Phishing ist eine komplexe Aufgabe, da Cyberkriminelle ständig neue Methoden entwickeln, um ihre Opfer zu täuschen. Eine Cyberschutz-Versicherung bietet finanziellen Schutz und Unterstützung im Falle eines Sicherheitsvorfalls.
Die Versicherung deckt in der Regel Kosten ab, die durch Datenschutzverletzungen, Datenwiederherstellung, rechtliche Beratung, PR-Maßnahmen und mögliche Schadenersatzforderungen von betroffenen Parteien entstehen. Darüber hinaus können Versicherungsgesellschaften auch Schulungen zur Sensibilisierung für Cyberbedrohungen und Präventionsmaßnahmen anbieten, um das Risiko von Angriffen zu reduzieren.
Indem Sie eine Cyber Schutz Versicherung abschließen, profitieren Sie von einer Reihe von Vorteilen:
Bei der Auswahl einer Cyberschutz-Versicherung sollten Sie bestimmte Kriterien beachten:
Die Bedrohungen durch Spam und Phishing nehmen stetig zu, und Unternehmen sowie Privatpersonen müssen Maßnahmen ergreifen, um sich zu schützen. Eine Cyberschutz-Versicherung bietet finanziellen Schutz, Unterstützung und Präventionsmaßnahmen, um das Risiko von Sicherheitsvorfällen zu minimieren. Bei der Auswahl einer Versicherung ist es wichtig, den Deckungsumfang, Ausschlüsse, Prämien und den Kundenservice zu berücksichtigen. Investieren Sie in eine Cyberschutz-Versicherung, um Ihr Unternehmen oder Ihre persönlichen Daten vor den Auswirkungen von Spam und Phishing zu schützen.
Ein Angreifer, der finanzielle Gewinne erzielen möchte, identifiziert das Unternehmen als potenzielles Ziel für eine Cyber-Erpressung.
Der Angreifer sucht nach Schwachstellen im Netzwerk des Unternehmens oder führt gezielte Phishing-Angriffe auf Mitarbeiter durch, um Zugriff auf sensible Informationen zu erhalten.
Sobald der Angreifer Zugriff auf sensible Daten des Unternehmens hat, droht er damit, diese Informationen zu veröffentlichen oder zu verkaufen, es sei denn, das Unternehmen zahlt ein Lösegeld.
Der Angreifer sendet eine Erpressungsnachricht an das Unternehmen, in der er die Forderungen und die Konsequenzen bei Nichtzahlung darlegt. Die Nachricht kann über E-Mail, eine anonyme Online-Plattform oder sogar per Post erfolgen.
Das Unternehmen steht vor einer schwierigen Entscheidung. Es muss abwägen, ob es dem Erpresser nachgeben und das Lösegeld zahlen soll, um den Ruf zu schützen und den Verlust sensibler Daten zu verhindern, oder ob es den Vorfall an die Strafverfolgungsbehörden meldet und Gegenmaßnahmen ergreift.
Das Unternehmen entscheidet sich möglicherweise dazu, den Vorfall zu melden und mit forensischen Experten zusammenzuarbeiten, um die Quelle des Angriffs zu identifizieren und die Sicherheitslücken zu schließen.
In diesem Beispiel wird verdeutlicht, wie ein Unternehmen durch einen Cyber-Erpressungsangriff beeinträchtigt werden kann. Der Angreifer erlangt Zugriff auf sensible Daten des Unternehmens und droht mit der Veröffentlichung oder dem Verkauf dieser Informationen, sofern das Unternehmen kein Lösegeld zahlt.
Um sich vor Cyber-Erpressungsangriffen zu schützen, sollten Unternehmen proaktive Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen, um Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben, die Implementierung von robusten Zugriffskontrollen und Verschlüsselungstechnologien, um den unbefugten Zugriff auf sensible Daten zu verhindern, sowie die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit Phishing-Angriffen und anderen betrügerischen Aktivitäten.
Es ist auch wichtig, ein Incident Response-Team zu haben, das im Falle eines Erpressungsangriffs schnell handeln kann, um den Schaden zu begrenzen und mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenzuarbeiten. Unternehmen sollten niemals auf Erpressungsforderungen eingehen, da dies die Angreifer ermutigen und andere Unternehmen gefährden kann. Stattdessen sollten sie auf eine starke Sicherheitsinfrastruktur setzen und die Zusammenarbeit mit Experten suchen, um Angriffe zu verhindern und angemessen darauf zu reagieren.
305 Entscheiderinnen und Entscheider wurden im Juni 2018 von INNOFACT im Auftrag der CyberDirekt GmbH befragt. Die Befragten stammen aus verschiedenen Branchen, darunter E-Commerce (24), Handel (94), Baugewerbe (86), Dienstleistungen (186) und IT (121). Über 86 % der Befragten gaben an, für ein Unternehmen mit 20 bis 249 Mitarbeitenden tätig zu sein. In Bezug auf den Jahresumsatz waren knapp 84 % der Befragten aus Unternehmen mit einem Umsatz zwischen einer und 50 Millionen Euro. Insgesamt zeigt die Studie, dass es sich hauptsächlich um kleine und mittelständische Unternehmen handelt. 70,8 % der Befragten waren leitende Angestellte, während 17,2 % selbstständig und 11,9 % Angehörige der Geschäftsführung waren. Die Umfrage umfasste zwölf Fragen, deren Antworten in die Kernthesen der Studie eingeflossen sind.
Rund 70% fühlen sich fälschlicherweise aktuell nicht bedroht und knapp 42 % haben sich noch nicht ausreichend mit dem eigenen Cyber-Risiko befasst.
Der Totalausfall der eigenen IT-Systeme ist mit 65 % die am meisten gefürchtete Auswirkung.
Der 24h-Notfall Support wird mit 63 % als größter Mehrwert einer Cyber-Versicherung gesehen, nahezu gleichauf liegen die Daten- und Systemwiederherstellungskosten.
Trotzdem haben erst rund 12 % eine solche Cyber-Versicherung abgeschlossen. Etwa 43 % haben sich bisher noch nicht mit einem Abschluss befasst.
Auf das PreisLeistungs-Verhältnis legen 94 % bei der Wahl einer Cyber-Versicherung Wert. Am wenigsten entscheidend ist der Bekanntheitsgrad des Anbieters
Über ein Viertel war innerhalb der letzten zwei Jahre bereits Opfer eines Cyber-Angriffs.
Die durchschnittliche Schadenhöhe durch erfolgreiche Cyber-Angriffe liegt bei über 190.000 Euro.
Erst ein gutes Drittel nutzen Patchmanagement zur Behebung von bekannten Schwachstellen. Nicht einmal die Hälfte macht wöchentliche externe Datensicherungen. Aktueller Virenschutz wird hingegen bei über 75 % eingesetzt.
Knapp ein Fünftel schult seine Mitarbeitenden noch nicht vor Cyber-Gefahren. Nur ein Viertel nutzt aktuell regelmäßig Phishing-Tests zur besseren Gefahrenerkennung.
Im Gegensatz zu Feuer oder Blitzschlag, die als greifbare Gefahren wahrgenommen werden können, stellt eine Cyber-Attacke eine abstrakte Bedrohung dar. Die Angriffe erfolgen lautlos und unsichtbar, wobei lediglich die schwerwiegenden Auswirkungen spürbar sind. Aufgrund dieser Abstraktheit werden Cyber-Angriffe von vielen Entscheidern immer noch unterschätzt. Laut einer Umfrage fühlen sich derzeit 69,5 % der befragten mittelständischen Unternehmen nicht durch einen Cyber-Angriff bedroht. Am wenigsten bedroht fühlen sich Unternehmen aus dem Handel mit 76,6 %, gefolgt vom Baugewerbe mit 75,6 % und der Dienstleistungsbranche mit 72,6 % (siehe Abbildung 1).
Die Ursachen für das trügerische Sicherheitsgefühl können zwar vielfältig sein, sind letztendlich jedoch irrelevant. Die Tatsache bleibt bestehen: Keine noch so fortschrittliche IT-Sicherheitsmaßnahme kann einen hundertprozentigen Schutz gewährleisten. Unternehmen aus der IT-Branche haben diese Realität am ehesten erkannt. Dort schätzen 43,8 % die Bedrohung durch Cyber-Angriffe als real ein, gefolgt von E-Commerce-Unternehmen mit 37,5 %.
Obwohl fast 70 % der befragten mittelständischen Unternehmen sich derzeit nicht von einer Cyber-Bedrohung bedroht fühlen, gibt über ein Viertel an, in den letzten beiden Jahren Opfer eines erfolgreichen Cyber-Angriffs geworden zu sein (siehe Abbildung 2a). Insbesondere IT-Unternehmen waren mit einer Quote von 40,5 % betroffen, während die Zahl bei Unternehmen der Dienstleistungsbranche mit 16,7 % vergleichsweise niedrig war. Interessanterweise war die Betroffenheit unabhängig von der Unternehmensgröße nach Umsatz mit Werten zwischen 25,5 % und 28 % relativ gleichmäßig verteilt.
Die durchschnittliche Höhe des Schadens für alle betroffenen Unternehmen betrug 193.697 Euro. Bei Unternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als 10 Millionen Euro kann dies schnell zu einer ernsthaften finanziellen Bedrohung werden, die für fast zwei Drittel (64 %) der befragten Unternehmen zutrifft. Der finanzielle Schaden war mit durchschnittlich 511.400 Euro im Baugewerbe besonders hoch. Fast die Hälfte (46,8 %) der Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 10 Millionen Euro hatten einen Schaden von mehr als 10.000 Euro erlitten.
42,7% der befragten mittelständischen Unternehmen gaben an, dass sie jemanden in ihrem direkten Umfeld kennen, der von einem Cyber-Angriff betroffen war. Im Vergleich zu unserer letzten Studie im Jahr 2018 (30,5%) ist dieser Wert gestiegen. Obwohl die Anzahl der Unternehmen, die noch keinen Berührungspunkt mit erfolgreichen Cyber-Angriffen hatten, abnimmt, wird die tatsächliche Gefahr nach wie vor unterschätzt. Es ist wichtig zu betonen, dass erfolgreiche Cyber-Angriffe in jeder Branche und Unternehmensgröße auftreten können und schnell existenzbedrohend werden können.
Fast zwei Drittel (65 %) der Befragten befürchten nach einem Cyber-Angriff den Totalausfall ihres IT-Systems als die schlimmste Folge. Unternehmen, die größer und professioneller sind, sind sich der Gefahr bewusster.
Auf Platz 2 folgen Umsatzeinbußen mit 48,9 %. Insbesondere E-Commerce-Unternehmen machen sich hier große Sorgen (66,7 %). Kleine Unternehmen mit einem Jahresumsatz von unter 500.000 Euro haben mit nur 28 % am wenigsten Angst vor Umsatzeinbußen.
Die ungewollte Veröffentlichung von Kundendaten belegt den dritten Platz der meist gefürchteten Auswirkungen nach einem Cyber-Angriff mit 48,5 %. Dieses Risiko bereitet 58,1 % der Dienstleister die größten Sorgen (siehe Abbildung 3).
Bei 54,4 % der befragten Unternehmen wurde Cyber-Security in allen Branchen als wichtig oder sehr wichtig eingestuft. IT-Unternehmen erreichten mit 62,8 % den höchsten Wert, während Dienstleistungsunternehmen mit 47,8 % das Schlusslicht bildeten.
Zusätzlich zu branchenspezifischen Einschätzungen gibt es Unterschiede im Bewusstsein für Cybergefahren je nach Unternehmensgröße. Die größten Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 10 Millionen Euro bewerten das Thema Cyber-Security mit 58,2 % am häufigsten als wichtig oder sehr wichtig. Für 52 % der kleinen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von unter 500.000 Euro ist Cyber-Security eher unwichtig.
Insgesamt gaben 8,4 % der Unternehmen an, dass sie Cyber-Security entweder nicht wichtig oder überhaupt nicht wichtig finden (siehe Abbildung 4).
Das Thema "Cyber-Security" ist bei 70,1 % aller Befragten im gesamten Unternehmen, einschließlich aller Abteilungen, (sehr) bekannt. Mit einem Bekanntheitsgrad von 86 % erreichen IT-Unternehmen die höchste Aufklärungsquote (siehe Abbildung 4).
Allerdings ist Cyber-Security für 2,9 % der befragten Unternehmen entweder unbekannt oder gänzlich unbekannt.
Unter den Befragten werden schwache Passwörter mit 57,3 % und die Nutzung öffentlicher WLAN-Netzwerke mit 47,6 % als die größten Cyber-Gefahrenquellen im Arbeitsumfeld genannt. Diese beiden Gefahrenquellen führten auch bei unserer Studie von 2018 die Liste an, allerdings nur mit 36,1 % für schwache Passwörter und 34,4 % für die Nutzung öffentlicher WLAN-Netzwerke. Verspätete System-Updates (42,5 % im Vergleich zu 27,5 % im Jahr 2018) und eigene Geräte der Mitarbeiter im internen WLAN-Netzwerk (41,9 % im Vergleich zu 23,3 % im Jahr 2018) folgen dicht dahinter.
In der Befragung wurden der Einsatz der Firmenkreditkarte (20,7 %) und die Website mit Terminbuchung und Kontaktformular (20,4 %) als die geringsten Gefahrenquellen eingestuft. Lediglich 25,4 % der Befragten fürchten sich vor einem behördlichen Datenschutzverfahren und Bußgeldern (siehe Abbildung 5).
Mittelständische Unternehmen setzen am häufigsten auf Virenschutz als Maßnahme zur Absicherung gegen Cyber-Risiken, wie 75,3 % der Befragten angeben. Im Vergleich dazu wird Patch-Management nur von 35,8 % genutzt. Über die Hälfte der Unternehmen nutzen Virenschutz, Firewall, starke Passwörter, VPN-Verschlüsselung und regelmäßige Passwortänderungen als Basisabsicherung. Dies entspricht weitgehend den Ergebnissen der Studie von 2018, bei der ebenfalls Virenschutz, Firewall und starke Passwörter an erster Stelle standen. Interessanterweise setzen kleine Unternehmen bis 500.000 Euro Jahresumsatz die regelmäßige Passwortänderung nur halb so oft ein wie der Durchschnitt aller Unternehmensgrößen. In der wissenschaftlichen Debatte gibt es kontroverse Erkenntnisse darüber, wie komplex Passwörter sein sollten und wie oft sie geändert werden sollten. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung wird im Vergleich dazu mit 41,9 % als deutlich sicherere Variante betrachtet und hat bereits eine hohe Akzeptanz und Verbreitung. Nur 48,1 % der Befragten geben an, wöchentlich eine externe Datensicherung durchzuführen, die damit auf Rang 6 landet.
Nur knapp die Hälfte (42,7 %) der mittelständischen Unternehmen führt regelmäßige Schulungen durch, um die Mitarbeitenden für Cyber-Risiken zu sensibilisieren. In kleinen Unternehmen mit weniger als einer Million Euro Jahresumsatz erfolgt dies sogar nur bei weniger als einem Drittel (27,3 %), bei Unternehmen bis zu 500.000 Euro Jahresumsatz sogar nur bei 12 %. Ein Krisenplan als Instrument zur besseren Reaktion bei erfolgreichen Cyber-Angriffen wurde bisher nur von einem Fünftel (21,9 %) der Unternehmen umgesetzt. Die Vorbereitung auf den Ernstfall hat sich jedoch als wichtiges Instrument zur Schadensbegrenzung und Kontrolle der Lage erwiesen (Abb. 6). Nur knapp über ein Viertel (25,2 %) der Unternehmen führt regelmäßig Phishing-Tests durch. Etwa ein Fünftel (18,4 %) der Unternehmen schult ihre Mitarbeitenden überhaupt nicht (Abb. 7b). Besonders kritisch ist die Situation bei kleinen Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu einer halben Million Euro, wo 28 % der Unternehmen angeben, derzeit keine regelmäßigen Schulungen durchzuführen.
Lediglich ein Viertel (24,7 %) der Entscheiderinnen und Entscheider betrachtet eine Cyber-Versicherung als effektive Maßnahme zur Absicherung des Restrisikos (Abb. 6). Im Vergleich zur Studie von 2018 hat sich dieser Wert zwar erhöht, bleibt jedoch erschreckend niedrig. Die geringe Akzeptanz kann damit zusammenhängen, dass die Mehrwerte einer Cyber-Versicherung nur langsam verstanden werden.
Als höchsten Mehrwert einer Cyber-Versicherung sehen die befragten mittelständischen Unternehmen mit 63 % aktuell einen 24h-Notfall Support. In der Studie 2018 lag diese Leistung noch auf Platz 3. Die Unterstützung durch spezialisierte IT-Krisenexperten, die den Unternehmen sofort zur Seite stehen und bei der Bewältigung des Vorfalls helfen, haben also stark an Bedeutung gewonnen.
Dicht gefolgt kommt auf Rang 2 der wichtigsten Mehrwerte einer Cyber-Versicherung die Kostenübernahme für die Wiederherstellung der IT-Systeme und der Daten mit 62,8 %. Vor vier Jahren war diese Leistung noch auf Platz 1. Danach folgen die Kostenübernahme für IT-Forensik und Entfernung der Schadsoftware mit 59,3 %, die 2018 noch auf Platz 4 lagen. Die Kompensation des Umsatzausfalls während der Betriebsunterbrechung ist mit 58,5 % auf Rang 4 geklettert und konnte deutlich an Bedeutung zu legen. 2018 war sie noch auf Platz 6.
Eher unwichtig werden die Benachrichtigungskosten (45,6 %), die bei der letzten Studie den letzten Rang ausgemacht haben, sowie das Krisenmanagement und die Kommunikationsberatung (48,9 %) eingeschätzt. Vor allem den Befragten im Onlinehandel ist eine Kompensation von Umsatzausfällen mit 87,5 % wichtig. Dies deckt sich mit der höchsten Gefahreneinschätzung.
Die Mehrheit der Befragten (57,3 %) haben sich schon aktiv mit dem Abschluss einer Cyber-Versicherung auseinandergesetzt. Mit knapp drei Viertel (73,6 %) ist die Gruppe der befragten mittelständischen Unternehmen aus dem IT-Segment Spitzenreiter, gefolgt vom E-Commerce Unternehmen mit zwei Drittel (66,7 %). Digital affine Unternehmen scheinen eine deutlich ausgeprägteres Risikobewusstsein für Cyber-Gefahren zu haben. Aktuell suchen 17,8 % der befragten Unternehmen nach einer passenden Cyber-Versicherung.
Das Preis-Leistungsverhältnis stellt für 94,1 % der Unternehmen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl einer Cyber-Versicherung dar. Hier können spezialisierte Maklerhäuser und Marktvergleiche bei der Bewertung und Auswahl unterstützen. Als weiteren besonders wichtigen Punkt wird die Deckungssumme erachtet.
Für 94,5 % aller Befragten kommt es entscheidend auf dieses Kriterium bei der Auswahl an. Der Bekanntheitsgrad des Versicherers spielt hingegen für nur 74,2 % eine entscheidende Rolle und ist
damit am unwichtigsten. Große Markennamen dürften es damit nicht automatisch leichter haben.
Unter den vielen verschiedenen Cyber-Angriffsarten ist der "Fake President"-Angriff eine sehr verbreitete Variante. Dabei geben sich Betrüger:innen beispielsweise als Geschäftsführer:in aus und bitten Mitarbeiter:innen auf verschiedene Arten, eine kurzfristige Überweisung zu veranlassen. Diese Anfragen können per E-Mail, Telefon oder sogar per Instant-Messaging-App erfolgen. Oft verwenden die Angreifer:innen gefälschte Absenderadressen oder kopieren das Aussehen von legitimen E-Mails, um den Anschein zu erwecken, dass es sich um eine legitime Anfrage handelt. Wenn die Mitarbeitenden dann auf diese Anfragen eingehen, kann dies zu erheblichen finanziellen Schäden für das Unternehmen führen. Daher ist es wichtig, dass Mitarbeitende in solchen Fällen vorsichtig sind und Überweisungsanfragen immer sorgfältig prüfen und verifizieren, bevor sie ihnen nachkommen.
In den meisten Tarifen einer Cyber-Versicherung ist ein solcher Fall abgedeckt oder kann als optionaler Baustein hinzugefügt werden. Allerdings unterscheiden sich die Bedingungen für den Versicherungsschutz oft erheblich, sodass es ratsam ist, die Tarifbedingungen vorab sorgfältig zu vergleichen. Eine umfassende und angemessene Cyber-Versicherung kann für Unternehmen von großer Bedeutung sein, um sich gegen die ständig wachsenden digitalen Bedrohungen zu schützen und wirtschaftliche Schäden abzuwenden. Was sollte abgedeckt werden?
In Versicherungsverträgen werden Cyberattacken oder Hackerangriffe als "Informationssicherheitsverletzung" oder "Netzwerksicherheitsverletzung" bezeichnet. Versicherungsunternehmen können in den Bedingungen die verschiedenen Szenarien einschränken, die den Versicherungsfall auslösen können. In der Regel greift der Versicherungsschutz, wenn eines der drei Schutzbedürfnisse der IT-Sicherheit beeinträchtigt ist.
In der Regel wird dies als "unbefugte Nutzung" oder "unautorisierte Eingriffe" in das geschützte IT-System beschrieben. Einige Versicherungsunternehmen verwenden hierbei unvollständige Aufzählungen, was für Sie als Versicherungsnehmer von Vorteil sein kann. Dadurch wird der Auslöser einer Cyber-Versicherung sehr weit definiert und greift bereits frühzeitig.
Eine Cyber-Erpressung tritt auf, wenn jemandem illegal mit einer Verletzung der Netzwerksicherheit, Informations- oder Datenverletzung gedroht wird und zur Abwendung ein Lösegeld gefordert wird, in der Regel in Form von Bitcoin.
Jede Form von Gegenleistung, wie Geld, Waren oder Handlungen, die von einem Versicherten oder einer mitversicherten natürlichen Person gefordert wird, gilt als Lösegeld.
Ein praktisches Beispiel für eine Cyber-Erpressung wäre der Fall, in dem ein Arzt oder eine Ärztin gehackt wird und dessen Praxissoftware sowie sensible Patientendaten verschlüsselt werden. Die Freigabe erfolgt nur gegen Zahlung eines Lösegeldes. Obwohl es sich wie eine Krimigeschichte anhört, ist dies oft die Realität.
In vielen Fällen ist die Verletzung des Datenschutzes eine direkte Folge der bereits erwähnten Informationssicherheitsverletzung. Die Cyber-Versicherung erkennt jedoch auch eine Datenschutzverletzung als alleinigen Auslöser des Schadensfalls an, wobei die verwendeten Begriffe je nach Tarif unterschiedlich sein können. "Datenschutzverletzung", "Datenrechtsverletzung" oder "Verletzung von Datenschutzbestimmungen" beziehen sich jedoch alle auf den gleichen Tatbestand.
Eine Datenschutzverletzung kann durch den Verlust, die Erstellung unautorisierte Kopien, Veröffentlichung, Veränderung oder Löschung von Datensätzen sowie durch einen Verstoß gegen gesetzliche oder vertragliche Datenschutzbestimmungen entstehen.
Eine interessante Neuerung vieler Cyber-Versicherungen besteht in der Erweiterung der Begriffsdefinition von "Daten". Oft sind sowohl elektronische als auch physische Daten (z.B. Papierakten) eingeschlossen. Eine Cyber-Versicherung deckt in diesem Fall auch das Risiko einer Datenschutzverletzung ab, das z.B. auf Verlust, Diebstahl oder unbefugten Zugriff auf physische Daten zurückzuführen ist. Beispiele dafür können der Diebstahl eines elektronischen Geräts (Laptops/Firmenhandys) oder einer Aktentasche sein.
In der Cyber-Versicherung wird der Begriff "Bedienfehler" verwendet, um die unsachgemäße Nutzung von IT-Systemen (Hard- und Software) durch Mitarbeiter zu beschreiben, sei es durch fahrlässiges oder sogar grob fahrlässiges Handeln oder Unterlassen. Wenn ein solcher Fehler dazu führt, dass Daten verändert, beschädigt, gelöscht, verschlüsselt oder verloren gehen, ist der daraus entstehende Schaden durch die Cyber-Versicherung abgedeckt. Es ist jedoch nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch beauftragte freie Mitarbeiter oder Mitglieder der Geschäftsführung, die unter den Versicherungsschutz fallen.
Ein typisches Beispiel für einen Bedienfehler wäre das versehentliche Löschen einer Datei oder einer großen Menge an Kundendaten. Auch das unbeabsichtigte Mitwirken eines Nutzers bei der Aktivierung oder dem Herunterladen von Schadsoftware kann als Bedienfehler angesehen werden.
Durchführung regelmäßiger Datensicherungen auf externen Systemen.
Fortlaufender Virenschutz, der sich stets auf dem aktuellsten Stand befindet.
Betreiben einer Firewall, die unerwünschte eingehende und ausgehende Kommunikationsverbindungen unterbindet.
Deckungsumme | Jahresbeitrag (netto) Selbstbehalt 500 EUR |
Jahresbeitrag (netto) Selbstbehalt 1.000 EUR |
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€ 100.000 | |||
€ 250.000 | |||
€ 500.000 | |||
€ 1.000.000 | |||
€ 2.000.000 |
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